Von: Dieter Pirkner
Unser letzter Stammtisch in diesem Jahr endete mit einem hochkarätigen Vortragsabend. Gleich zwei Vorträge standen auf dem Programm:
Den ersten Vortrag hielt Pascal Schleich, sein Thema lautete „Katastrophenschutz zukunftsfähig gestalten“.
Pascal Schleich ist gebürtiger Marburger, Metallbaumeister und Mitglied des hessischen Landtags. In der AfD-Fraktion ist er Sprecher für Kirchen- und Jugendpolitik. Eine besondere Leidenschaft zeigt Pascal Schleich aber auch für ehrenamtliche Arbeit. Seit seiner Jugend ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und hat die dort gebotenen Ausbildungsmöglichkeiten in vollem Umfang ausgeschöpft. Er ist Wehrführer und erfahrener Experte für Katastrophenschutz.
Im Jahr 2013 war Pascal Schleich bei der Flutkatastrophe in Deggendorf im Einsatz. Und auch 2015 hat er in der Flüchtlingskrise erste Hilfe geleistet. Auch bei der großen Flutkatastrophe im Ahrtal war Pascal Schleich mit dabei und selbstverständlich auch im August 2022 beim größten Waldbrand seit Jahrzehnten im Lahn-Dill-Kreis.
Zu den wichtigsten Aufgaben im Krisenfall gehören die Rettung und Bergung von Mensch und Tier sowie der Aufbau einer funktionstüchtigen Grundversorgung.
Pascal Schleich lieferte auch Daten, Zahlen und Fakten zum organisatorischen Aufbau des Katastrophenschutzes in Wiesbaden und im Land Hessen. So mag es überraschen, dass es in ganz Hessen nur sieben Berufsfeuerwehren gibt (neben Frankfurt am Main, Wiesbaden, Kassel und Darmstadt auch Offenbach am Main, Gießen und Hanau) dafür aber weit über 2000 Orts- oder Stadtteil-Feuerwehren, welche auf die Freiwilligkeit ihrer Mitglieder bauen.
Genau hier sind die Zukunftsaussichten aber eher düster. Statt dem erwarteten Dank für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden unter teilweise schlimmsten Einsatzbedingungen, müssen freiwillige Helfer oft mit herber und völlig ungerechtfertigter Kritik sowie Anschwärzungen umgehen, etwa bei der Flutkatastrophe im Ahrtal, als es tagelang keinen Einsatzbefehl gab und Verantwortung von den zuständigen Politikern sogar schriftlich übertragen wurde. Die Schuld für die desaströse Organisation wurde dabei gnadenlos auf jene abgeschoben, die vor Ort waren um zu helfen.
Schlechte Ausrüstung und veraltete Gerätschaften sind das zweite große Problem. Vom Technischen Prüfdienst beanstandete Geräte werden oft nicht repariert oder ausgetauscht. Der Mangel an dringend notwendigen Investitionen macht selbst vor persönlicher Schutzausrüstung nicht halt – das eine oder andere Teil wird dann aus purer Not sogar privat finanziert.
Gefährlich aber wird es, wenn wirklich wichtige große Investitionen nicht getätigt werden. Im Raum Bad Homburg musste eine Drehleiter aus dem Jahre 1991 außer Betrieb genommen werden. Ersatz gibt es seitdem keinen. Im Brandfall muss die Drehleiter aus dem Nachbarort anrücken, mit entsprechend längerer Anfahrtszeit – na wenn das mal gut geht…
Pascal Schleich rundete seinen lebendigen, hochinteressanten Vortrag mit zahlreichen Anekdoten ab und beantwortete am Ende auch noch geduldig Fragen aus dem Publikum.
Den zweiten Vortrag hielt dann Dr. Sven Thamm über das Thema „Corona – Wenn Verschwörungstheorien Wirklichkeit werden“.
Dr. Sven Thamm stammt aus Görlitz. Als er nach Schule und Abitur in der DDR einen Antrag auf Ausreise stellte, verweigerte man ihm das Studium. Nach dem Zerfall des sozialistischen Staates holte er dieses aber in der BRD nach, beendete es als Dipl. Chemiker und promovierte im Fachbereich Chemische Mikrobiologie / Molekularbiologie in England und Deutschland. Er arbeitete in der Diagnostik-Industrie und im internationalen Wissenschaftsmarketing. Sein Fachgebiet sind u.a. HI-Viren, Hepatitis, PCR- und Antikörper-Tests, sowie Krebsdiagnostik.
Aufgrund des gewaltigen Umfangs der gesamten Corona-Thematik beschränkte sich Dr. Thamms Vortrag auf die folgenden Kernfragen:
- Woher kommt das Virus?
- War die Corona-Pandemie überhaupt eine Pandemie?
- Hilft Impfen allen?
Woher kommt das Corona-Virus?
Gleich der Einstieg in die Thematik sorgte für einen Paukenschlag: Am Anfang dieses Monats, im Dezember 2024 veröffentlichte der Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten von Amerika einen 557 Seiten langen Bericht zur Corona Pandemie. Eine der Feststellungen in diesem Bericht lautet, dass der Corona-Ausbruch mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Laborunfall in China zurückzuführen ist.
Dr. Thamm holte ein wenig aus: Erinnern wir uns nicht alle an Christian Drosten und die politisch stark unterstützte These eines natürlichen Ursprungs des Virus? Die Fledermaus und den Fischmarkt in Wuhan? Erste Verdächtigungen, es könnte sich um einen Laborunfall handeln (Roland Wiesendanger), wurden vehement abgeschmettert.
Doch die Details überzeugen: Es war die Engländerin Wendy Barclay, die eine für Corona-Viren völlig untypische Furin-Spaltstelle in eben diesem Virus feststellte oder der französische Medizin-Nobelpreisträger Luc Montagnier, der untypische Sequenzen des HI-Virus im SARS CoV2 mit entdeckte und daher zu Recht vermutete, dass ein Übertrag nur im Labor hätte stattfinden können.
Aber selbst diese Details endeten in der „Wissenschaftsgemeinde“ in Anfeindung und Diskreditierung für die Verfechter der Labortheorie.
Nun aber herrscht Klarheit. Die Reaktion in ganz Deutschland, ja der kollektive Aufschrei der Medien war nach Erscheinen dieses Berichtes gewaltig: Gerade einmal das deutsche Ärzteblatt widmete dem US-Bericht still und heimlich ein paar Zeilen.
Von einer Aufarbeitung des Themas sind wir wohl doch noch ein ganzes Stück entfernt.
War die Corona-Pandemie überhaupt eine Pandemie?
Dr. Thamm ging nun im zweiten Teil seines Vortrags auf die Testmethode, die Testfrequenz und damit auf die Qualität der Covid-Tests näher ein. Die ersten PCR-Tests waren viel zu sensitiv und wurden daher abgespeckt. Im „Drosten-PCR-Test“ wurden dann lediglich drei „Zielsequenzen“ festgelegt. Nur Tage nach der Veröffentlichung dieser Testmethode legte die WHO einen PCR-Test mit nur noch zwei Zielsequenzen als Mindeststandard fest, wodurch die Fehlerrate schon deutlich anstieg. In ihrer Studie wies Dr. Ulrike Kämmerer (Uniklinikum Würzburg) darauf hin, dass eine Reduktion auf nur eine Zielsequenz, was aufgrund der Komplexität des PCR Tests und bei deutlich steigender Anzahl auszuwertender Tests durchaus denkbare Praxis in einigen diagnostischen Laboren gewesen sein könnte, die Sensitivität noch einmal drastisch reduziert hat.
Mit anderen Worten: Es wurde bis auf Anschlag getestet, gegen deutlich reduzierte Kriterien und entsprechend hoher Fehlerquote, so dass man davon ausgehen kann, dass die tatsächliche Inzidenz um ein Vielfaches geringer war als die kommunizierte Inzidenz. Corona war also eine durch Testen befeuerte Pandemie.
Impfen hilft allen?
Eine geballte Ladung an Studien, Erkenntnissen, Zahlen und Fakten gab es dann auch noch einmal im dritten Teil von Dr. Thamms Vortrag. So ging er auf die RKI-Protokolle ein sowie auf die vom damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn und den Medien verbreitete „Pandemie der Ungeimpften“, die selbst das RKI als fachlich nicht korrekt einstufte. Allein die Tatsache, dass eben auch Geimpfte an Corona erkranken können und die Impfung auch keinen Fremdschutz bietet, Geimpfte die Krankheit also übertragen können, hat die Theorie einer „Pandemie der Ungeimpften“ klar widerlegt.
Kann es denn sein, dass es in Bezug auf die Corona-Impfung noch andere Interessen gab? Anhand einer Potenzialanalyse zeigte Dr. Thamm, dass es durchaus Interessen seitens des Impfmarktes gab. Bei insgesamt 39 Millionen registrierten COVID-19 Infektionen traten 82% bei den unter 60-jährigen auf. Es gab insgesamt etwa 183.000 Corona Todesfälle, mehr als 95% davon waren aber Menschen in der Altersgruppe über 60 Jahren. Nur 25 Millionen der insgesamt 84 Millionen Einwohner in Deutschland gehören der Altersgruppe 60+ an. Da gab es also noch genug wirtschaftliches Potenzial für zusätzliche Impfdosen für die unter 60-jährigen, inklusive Kinder (für welche gilt: Letalitätsrate = 0%!)
Dr. Thamm führte des Weiteren aus, dass die Corona-Impfung sogar in wissenschaftlichen Konferenzen als Gentherapie anerkannt wurde. Eine Umfrage vor dem Corona-Ausbruch über die Injektion von Gen- und Zelltherapie in den Körper hätte wohl eine Ablehnungsquote von 95% gehabt. (Stefan Oelrich, Bayer Vorstand, World Health Summit). Eine entsprechende Einstufung und Benennung, sowie ein strukturiertes Erfassen der Nebenwirkungen hätte aber über das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erfolgen müssen. Dieses kündigte aber erst im September 2024, also vier Jahre nach Impfbeginn eine Machbarkeitsstudie zur Risikoevaluation der Covid-19 Impfstoffe auf Populationsebene in Deutschland an.
Die Überwachung der Sicherheit von Impfstoffen, aber auch eine ehrliche Kommunikation rund um das Thema Impfen – man denke hier an den verstörenden Auftritt von Alena Buyx bei Markus Lanz im ZDF am 02.11.2021 – sind ein großes Anliegen von Dr. Thamm, der seinen Vortrag mit dem Spruch eines unbekannten Verfassers schloss: „Ein gesunder Mensch hat 1000 Wünsche, doch ein Kranker hat nur einen!“
Dr. Sven Thamm hat während des Vortrages noch viele weitere Punkte angesprochen, wie beispielsweise die „Gain-of-function-Forschung“, Interessen der NGOs und staatliche sowie internationale Einschätzungen und Reaktionen. Als Zuhörer hatte man trotzdem das Gefühl, nur die Spitze des Eisbergs berührt zu haben, so unglaublich umfassend ist das Thema Corona. Die nahe Zukunft sollte unbedingt die Gelegenheit bieten, die Corona-Pandemie gründlich aufzuarbeiten und die richtigen Schlüsse für zukünftige Ereignisse aus den erlangten Erkenntnissen zu ziehen.